4. "Väterchen Gott" - am Ende seiner Entwicklung?


 

 

Einer der größten Irrtümer der Menschheit ist die  postulierte Unvereinbarkeit zwischen Gott und Evolution.

RH

 

Um diese Fehlinterpretation zu beseitigen, müssen wir zunächst die Evolution selbst verstehen lernen.

 

Der Begriff Evolution stammt aus dem lateinischen evolvere und bedeutet im Grunde soviel wie ausrollen, entwickeln, ablaufen. In unserem Sprachgebrauch wird Evolution vor allem mit der Entwicklung des Universums seit dem Urknall und der Lebewesen auf der Erde in Verbindung gebracht. In diesem Zusammenhang denkt man sofort an Charles Darwin und seine Abstammungslehre, dessen Essenz die Schlussfolgerung ist, der Mensch stamme vom Affen ab. Bezogen auf die erdgeschichtliche Entwicklung und die Physiognomie der beiden Spezies ist das zutreffend, ohne dass ein Widerspruch zur Systematik einer höheren Intelligenz aufkommt - wenn man die separate Existenz des Bewusstseins akzeptiert. 

 

 

„Ich habe niemals die Existenz Gottes verneint. Ich glaube, dass die Entwicklungstheorie absolut versöhnlich ist mit dem Glauben an Gott. Die Unmöglichkeit des Beweisens und Begreifens, dass das großartige über alle Maßen herrliche Weltall ebenso wie der Mensch zufällig geworden ist, scheint mir das Hauptargument für die Existenz Gottes.“
Charles Darwin, brit. Naturforscher

 

Erweitert man den Begriff Evolution auf die gesamte Schöpfung, so sprechen wir über die Evolution des Lebens im ursprünglichen Sinn, seine ewige Fortentwicklung und den ständigen Erfahrungsprozess - über unser Universum hinaus! Leben ist in allem was ist, ausnahmslos. Nicht nur in Menschen, Tieren und Pflanzen (organisches Leben). Es ist im Mineral, im Planeten, in der Sonne.

 

Unser Universum enthält nichts, rein gar nichts, was leblos ist, weil alles schwingt, sich ständig bewegt, eine energetische Ursache hat und miteinander verbunden ist. Man versteht diese Definition sofort, wenn man den fortwährenden Energiestrom anerkennt, der die Vibration jedes einzelnen Elementarteilchens (und der Ladungen, aus denen es besteht) erwirkt.

 

Was aber hat eine höhere Intelligenz - egal welchen Namen ihr die Menschen geben - mit Evolution zu tun? Für viele Gläubige ist Gott (Allah, Jehova, Eloim usw.) reine Liebe und Allmächtig. Eine Allmächtigkeit braucht somit keine Weiterentwicklung (Evolution). Sie ist zeitlos, ewig und unendlich.

 

Weil die Menschen an dieser Stelle aufhören, sich den universellen Ur-Prinzipien weiter anzunähern, bleibt das Postulat: "Gott und Evolution sind unvereinbar!" bestehen. Es gibt aber keine Schranke, die uns davor abhält, weiteres Wissen zu erlangen. Wenn man diesen Punkt bewusst überschreitet und in Draufsicht auf Realitäten geht, die nicht mit unseren Sinnen erfasst werden können, zeigt sich die komplette Systematik.

 

Alles was sich im Kleinen zeigt, passiert auch im Großen. Die Entwicklung und Erfahrungen innerhalb eines Menschenlebens erzeugen ein bestimmtes Frequenzspektrum innerhalb des eigenen individuellen Bewusstseins und ein winziges gegenüber der höheren Intelligenz dazu. Während einer einzigen Lebensspanne ist ein Mensch Teil der Erdevolution, die unablässig fortschreitet. Sein Bewusstsein ebenso - jedoch auf eine andere Weise. Milliarden von Wesenheiten auf der Erde (und anderswo) passiert das Gleiche. Insofern ist die Evolution des Lebens (im höheren Sinn) ein wichtiger Teilaspekt der höheren Intelligenz, sonst gäbe es keine Weiterentwicklung.

 

Das wäre selbst einer Allmacht zu langweilig.

 

 

Evolution des Lebens


 

Evolution Gottes bedeutet Erhöhung der Frequenz (= Energie) für beide Aspekte – reines Sein und Bewusstsein. Dafür muss die Lebensenergie des Ur-Kerns angehoben werden. Erfahrung ist Information - Information ist Energie. Die Aufsplitterung eines Teils des höchsten Bewusstseins in Myriaden von Bewusstheiten und individuellem Bewusstsein erwirkt individuelle Erfahrung in der Dualität und liefert genau diese Energie. Das ist der tiefe und unstrittige Sinn der Schöpfung.

 

Das Wesen des höchsten Bewusstseins ist in jedem Atom und jeder Zelle hinterlegt. Es ist mehr als eine Botschaft, sondern offensichtlicher Ausdruck der Intelligenz des bewussten Seins. Die Tatsache der Evolution dieses gigantischen Universums bis zum Phänomen Mensch spiegelt eine Kette bezweckter Abläufe und ist nichts anderes als sukzessive Energetisierung geronnenen Bewusstseins.

 

Die Schöpfung beruht auf physikalischen Gesetzen und ist erklärbar. Die höchste Ordnung hütet das Geheimnis seiner Existenz und Weiterentwicklung nicht, sondern gibt sich für wahrhaft Suchende immer zu erkennen. Wer sucht, der findet.

 

Die Errungenschaften der Quanten- und Astrophysik unserer Zeit offenbaren die Schöpfung auf eindrucksvolle wissenschaftliche Weise und bauen (noch unbeabsichtigt) die Brücke zur Religion. Erkenntnis des Wesens unserer Welt und ihrer Abstammung führt den Menschen wieder zu sich selbst, zu seiner eigenen Individualität – der Privatbibliothek seiner Existenz. Nur so wird der wahre Weg im Wirrwarr unserer Zeit wieder sichtbar – Rückkopplung und schließlich Verschmelzung mit dem Ur-Kern des Lebens, von dem wir abstammen.

 

 

 

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